Lützower Artillerie 1813 e.V. Traugott Fritze


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Geschichte

Als 1813 die Nachricht über den Rückzug Napoléons aus Russland sich wie ein Lauffeuer verbreitete war für den ehemaligen Verteidiger der einzigen nicht gefallenen preußischen Enklave Kohlberg, Major (mittlerweile außer Dienst) von Lützow die Stunde gekommen, den König um die Aufstellung eines Freicorps zu ersuchen. Der König bewilligte von Lützows Wunsch jedoch mit der Auflage, dass das Freicorps entsprechend schwarz kenntlich sein muss und das mit einer finanziellen Unterstützung durch den König nicht zu rechnen sei.
So zog von Lützow aus nach Rogau, um dort sein Rekrutierungsbüro zu eröffnen.
Seine freiheitlich, demokratischen und einheitsdeutschen Reden lockten vorallem viele junge Gelehrte aber auch viele ehemaligen Militärs. Schnell verbreitete sich in den deutschen Landen die Nachricht über dieses besondere Freicorps, besonders weil Lützow schon mit dem sagenumwobenen Schill´schen Freicorps gegen die Unterjochung durch Napoleon gekämpft hatte. Aus allen Landen kamen viele namhafte Leute wie z.B. Theodor Körner, der vom Hofe zu Wien den Dienst quittierte um in diesem Freicorps zu dienen. Einen weiteren Schub von neuen Anhängern konnten zwei besonders charismatische Personen, nämlich Ludwig Jahn und Friedrich Friesen, verbuchen. Diesem Ruf folgten schließlich auch die übrig gebliebenen Anhänger des österreichischen Freiheitskämpfer Andreas Hofer, die dann als Tiroler Jäger in das Freicorps aufgenommen wurden. Gemäß der schwarzen Kleidung, den Messingknöpfen und den roten Litzen nähten die Jungfrauen aus Berlin dem Freicorps seine eigene Fahne, schwarz und rot mit goldenen Bandoliere.

Die Lützower machten immer wieder neue Schlagzeilen, besonders durch spektakuläre Überfälle auf Nachschubkolonnen Napoléons oder durch das Stehlen von Offizieren aus ihren Gemächern. Napoléon erlitt immer mehr schmerzliche Verluste und die Popularität des Lützower Freicorps in der Bevölkerung stieg immer mehr, ungefähr vergleichbar mit den Beatles oder den Backstreet Boys heutzutage. Dieser Ruhm führte schließlich dazu, dass Napoléon alle Anstrengungen unternahm, den neuen Helden der deutschen Lande das Handwerk zu legen. Da die verschiedenen Einheiten jedoch ständig in anderen deutschen Landen unterwegs waren, war es Napoléon nicht möglich seine Truppen entsprechend aufzustellen. Schließlich fasste Napoléon 1815 einen teuflischen Plan, er unterzeichnete diverse Waffenstillstandsabkommen, so dass die Lützower sich nur noch in befriedetem Gebiet aufhielten. Allen Truppen wurde ein freies Geleit aus diesen Gebieten zugesagt. So sammelten sich die Lützower Einheiten um entsprechend abzurücken, jedoch wurden sie dabei von den Württembergischen Truppen in die Zange genommen. Nachdem einige Späher der Lützower von den Württembergern gefangen wurden Ritt von Lützow zum Kommandeur der Württemberger um ihre Freilassung zu fordern. Die Gefangenen wurden wieder übergeben, doch mit Abreiten von Lützows wurde der Angriff befohlen und die Württemberger überfielen hinterrücks Lützows abrückende Kolonne und mischten sie komplett auf. Lützow konnte sich schwer verletzt in Leipzig verstecken, die überlebenden Truppenteile wurden kurz danach in die preußische Armee integriert. Nach der Niederlage Napoléons gründeten Ludwig Jahn und Friedrich Friesen die Jenaer Urburschenschaft in denen die Schill´schen und Lützow´schen Gedanken und Farben weiter getragen wurden.


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